POS CONNECT BLOG

POS connect – das wöchentliche Update für stationäre und Omnichannel-Händler
9
Jul

Keine Zukunftsperspektive für Roboter Pepper

Mit Pepper startete 2014 einer der ersten Versuche, Roboter für die Kommunikation mit Kunden und Besuchern einzusetzen. Das japanische Unternehmen SoftBank hat dem Projekt allerdings vorerst den Stecker gezogen. Der auf das Erkennen von menschlichen Emotionen spezialisierte Pepper dürfte vor allem Enttäuschung über die Absatzzahlen in den Gesichtern der Verantwortlichen gesehen haben.

SoftBank hat die Produktion von Pepper aufgrund einer schwachen Nachfrage komplett gestoppt, will sie nach eigenen Angaben aber wieder aufnehmen, falls Bedarf besteht. Insgesamt wurden laut Reuters bislang 27.000 Pepper-Roboter produziert, wobei die Auslieferungszahlen nicht bekannt sind. Pepper ist ein 1,20 Meter großer Roboter in annähernd menschlicher Form, der Emotionen erkennen und sein eigenes Verhalten daran anpassen soll. Über einen Bildschirm auf seiner Brust vermittelt er zudem mittels interaktiven Animationen und Demonstrationen Informationen oder unterhält die Verbraucher. Zusätzlich lässt sich der Roboter fernsteuern.

Pepper hatte zuletzt weniger im stationären Handel, sondern durch andere Anwendungsszenarien für Aufmerksamkeit gesorgt. So identifizierte er Maskenverweiger, unterhielt die Bewohner von Seniorenheimen oder half im Wuppertaler Impfzentrum bei der Aufklärung über den Ablauf der Impfung und beruhigte nervöse Patienten. Die recht hohen Anschaffungskosten dürften aber auch im Gesundheitswesen eine weitflächige Verbreitung verhindert haben – zumal der Roboter bei keiner Tätigkeit selbst zupacken kann.

Belegschaft vor deutlicher Reduktion

Eine Rückkehr der Produktion ist aktuell äußerst unwahrscheinlich, da SoftBank nach auf Interna basierenden Reuters-Informationen die Hälfte der Belegschaft in Frankreich entlässt. Pepper wurde dort mit der Expertise entwickelt, die 2012 durch die Übernahme der französischen Roboterfirma Aldebaran ins Unternehmen einfloss. Zudem will sich SoftBank künftig eher auf produktivere Roboter, beispielsweise für die automatische Reinigung, konzentrieren.