Ocado rüstet den Online-Lebensmittelhandel auf
Die Ocado Group hat eine ganze Reihe von Technologien für ihre Ocado Smart Platform (OSP) vorgestellt, mit denen das Unternehmen den Online-Lebensmittelhandel auf eine neue Stufe heben will. Partner sollen u.a. die Betriebskosten reduzieren, Lieferzeiten verkürzen und einfacher expandieren können.
Zu den insgesamt sieben “Schlüssel”-Innovationen gehören die Bots, die in Ocados automatisierten Lagerhäuser die Bestellungen zusammensuchen. In der neuen Series 600-Version wurde u.a. das Gewicht enorm reduziert (Ocado spricht sogar vom weltweit leichtesten Bot für den Lebensmitteleinzelhandel) und die Energieeffizienz drastisch optimiert. Auch durch den vermehrten Einsatz von 3D-Druck-Verfahren lassen sich die Bots günstiger bauen und betreiben als ihre Vorgänger. Die durch die Series 600 erzielten Fortschritte erlauben es Ocado, auf viele der bisher notwendigen Kühlanlagen zu verzichten und die für OSP genutzten Gitter schneller zu errichten. Die neu gestaltete Ocado Smart Platform lässt sich zudem nun auch in weniger komplexen Gebäuden sowie in Mikro-Fulfillment-Zentren in Kundennähe installieren.
Virtuelle Distributionszentren
Um ihre Wirtschaftlichkeit trotz geringer Größe zu garantieren, können sich mehrere Lager erstmals zu einem “virtuellen Distributionszentrum” zusammenschließen. Dabei fungiert jedes Lager als primäres Lieferzentrum für einen Bruchteil des Bestands. Alle haben aber Zugang zum kombinierten Sortiment, weshalb sie der Kundschaft eine breite Auswahl bieten. Durch den Ocado Swift Router wird es möglich, denselben Lieferwagen für kurz- und längerfristige Bestellungen zu nutzen, ohne zwischen beiden wählen zu müssen. Ocado Flex erlaubt es Partnern erstmals, ihre eigenen Webshop- und App-Lösungen mit OSP zu kombinieren – weshalb sie ihre alten Investitionen in den Webshop nicht mehr abschreiben müssen, um von OSP zu profitieren.
Bis Endkunden von den Neuerungen profitieren, dürfte es aber noch ein wenig dauern – Ocado erwartet von den Initiativen noch nicht einmal einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2022. Bei neuen Bestellungen von CFCs (Customer Fulfilment Centre) sind die entsprechenden Technologien immerhin ab dem 2. Halbjahr 2023 aktiviert.