Alibaba: Roboter liefern millionste Bestellung
Während deutsche Unternehmen noch erste zaghafte Versuche mit der Technologie unternehmen, haben die autonomen Lieferroboter der Alibaba-Gruppe bereits die millionste Bestellung zugestellt. Für die Bewältigung dieser Menge benötigten sie dabei noch ein Jahr – künftig soll dies aber das durchschnittliche Tagespensum darstellen.
Alibaba will dazu innerhalb der nächsten drei Jahre seine Roboterflotte von derzeit 200 auf 10.000 Maschinen ausbauen. Die Xiaomanlv getauften Roboter können bis zu 50 Pakete gleichzeitig transportieren und mit einer Aufladung rund 100 Kilometer fahren – und so etwa 500 Pakte am Tag ausliefern. Das Unternehmen erforscht die Technologie des autonomen Fahrens bereits seit 2015, um sich für die Herausforderungen bei der Zustellung auf der letzten Meile zu wappnen. Seit vergangenem Jahr werden die Xiaomanlv-Roboter in ausgewählten Gemeinden und Universitäten getestet.
Kostengünstige Alternative
Die Kosten für die Herstellung und den Betrieb sollen nach Angaben von Wang Gang, dem Leiter des Labors für autonomes Fahren an Alibabas DAMO-Akademie, lediglich ein Drittel des Branchendurchschnitts betragen. Das Xiaomanlv-Projekte verzichtet beim autonomen Fahren auf die sonst üblichen und teuren hochauflösenden Sensoren. Stattdessen orientieren sich die Roboter durch eine proprietäre Multi-Sensor-Fusionslösung und angelernte Algorithmen.
Über eine Testplattform wurden mehr als 10.000 mögliche Szenarien simuliert, z. B. extreme Wettersituationen und schlechte Sicht bei Nacht. Laut der DAMO Academy wird der Roboter täglich mit über 40 Millionen Hindernissen konfrontiert, wobei nur in seltensten Fälle noch ein menschliches Eingreifen notwendig wird.
Für Lieferwagen vorgesehen
Das technische Gerüst wird deshalb auch verwendet, um Alibabas Logistikunternehmen Cainiao Network bei der Entwicklung selbstfahrender Lieferwagen zu unterstützen. Diese sollen dabei mit höheren Geschwindigkeiten und über längere Strecken unterwegs sein als die aktuellen Auslieferroboter. Wang rechnet damit, dass sie innerhalb von drei Jahren ihren Weg auf die Straße finden.